Diese 6 Posten treiben die Fixkosten beim Rohbau in die Höhe

February 6, 2025

Fixkosten im Rohbau gehören zu den zentralen Herausforderungen bei Bauprojekten. Sie fallen unabhängig vom Baufortschritt an und können durch Verzögerungen oder ineffiziente Prozesse zusätzlich steigen. Ob es sich um Kranmieten, Container oder Personalkosten handelt – jeder dieser Bereiche birgt Einsparpotenziale, wenn er durchdacht geplant und umgesetzt wird. In diesem Artikel beleuchten wir die häufigsten Fixkosten im Rohbau, geben konkrete Zahlenbeispiele und zeigen, wie optimierte Abläufe diese Kosten reduzieren können.

Krane

Krane sind das Rückgrat jeder Baustelle und treiben den Baufortschritt voran. Gleichzeitig zählen sie zu den größten Fixkosten. Ein Obendreher kostet monatlich zwischen 6.000 und 8.000 Euro. Hinzu kommen die Personalkosten für einen Kranführer, der etwa 6.000 Euro im Monat kostet.

Bei einem Projektvolumen von 8 Millionen Euro mit drei Kränen entstehen so durchschnittliche Fixkosten von 25.000 Euro pro Monat.

Um diese Kosten zu senken, bietet es sich an, die Kranlogistik zu optimieren. Eine präzise Planung, bei der die Kräne nur so lange wie nötig gemietet werden, und eine bedarfsgerechte Disposition können Miet- und Personalkosten erheblich reduzieren.

Container

Container sind unverzichtbar für den reibungslosen Ablauf eines Bauprojekts. Sie dienen als Büros, Lagerflächen oder Sanitäranlagen. Die Mietkosten variieren je nach Containerart: Bürocontainer kosten monatlich zwischen 240 und 450 Euro, Lagercontainer zwischen 80 und 170 Euro und Sanitärcontainer zwischen 230 und 380 Euro.

Für ein mittelgroßes Bauprojekt mit einem Volumen von etwa 20 Millionen Euro und 20 bis 35 Containern entstehen dadurch Fixkosten von 4.000 bis 13.200 Euro monatlich.

Eine regelmäßige Bedarfsanalyse hilft, die benötigte Anzahl von Containern zu reduzieren und Kosten zu sparen, ohne die Infrastruktur der Baustelle zu gefährden.

Gerüste

Gerüste sind essenziell, um Arbeiten in großer Höhe zu ermöglichen. Die Kosten liegen bei etwa 30 bis 40 Cent pro Quadratmeter pro Woche.

Für ein vierstöckiges Gebäude mit einer Fassadenfläche von 5.000 Quadratmetern summieren sich die Fixkosten auf etwa 7.000 Euro pro Monat.

Eine enge Abstimmung mit den beteiligten Gewerken kann die Mietzeit der Gerüste reduzieren und so die Kosten minimieren. Durch eine frühzeitige Planung wird sichergestellt, dass die Gerüste nur dann benötigt werden, wenn sie tatsächlich genutzt werden.

Schalung

Schalungen sind für Betonarbeiten unerlässlich, verursachen jedoch hohe Kosten. Die Mietkosten liegen bei etwa 5 bis 20 Euro pro Quadratmeter und Tag.

Für größere Projekte mit einem Volumen von mehr als 5 Millionen Euro summieren sich die monatlichen Fixkosten auf 15.000 bis 45.000 Euro.

Bei längerfristigen Bauvorhaben kann der Kauf von Schalungen wirtschaftlicher sein als die Miete. Ein Vergleich der Gesamtkosten im Vorfeld hilft, die richtige Entscheidung zu treffen und unnötige Ausgaben zu vermeiden.

Personalkosten

Die Personalkosten stellen bei vielen Bauprojekten den größten Fixkostenblock dar. Poliere verdienen monatlich zwischen 8.000 und 12.000 Euro, Bauleiter zwischen 9.000 und 15.000 Euro und Projektleiter zwischen 11.000 und 13.000 Euro.

Bei einem typischen Bauprojekt mit einem Volumen von 8 Millionen Euro summieren sich die monatlichen Personalkosten auf etwa 58.000 Euro.

Durch den Einsatz digitaler Baustellenmanagement-Tools lassen sich Prozesse optimieren und der Personalaufwand effizienter gestalten. So kann nicht nur Zeit, sondern auch Geld gespart werden.

Strom und Wasser

Auch Strom und Wasser sind unverzichtbar für jede Baustelle – und verursachen erhebliche Fixkosten. Die Mietkosten für Baustromverteiler liegen bei etwa 40 bis 70 Euro pro Monat. Der durchschnittliche Stromverbrauch beträgt 5.500 kWh pro Monat, was bei einem Preis von 30 Cent pro kWh Kosten von 1.650 Euro verursacht.

Der Wasserverbrauch beläuft sich auf etwa 130 bis 140 Kubikmeter pro Monat, was bei einem Preis von 4,50 Euro pro Kubikmeter Kosten von 590 bis 765 Euro bedeutet.

Insgesamt entstehen so bei einem Projekt mit einem Kran, Stromverbrauchern  wie Beleuchtung oder Bauaufzüge und Wasserverbrauch ohne Betonherstellung Fixkosten von etwa 2.327,50 Euro pro Monat.

Smarte Überwachungssysteme können helfen, den Verbrauch zu reduzieren und die Kosten im Rahmen zu halten.

Fazit: Transparenz schafft Einsparpotenziale

Fixkosten im Rohbau hängen stark von der Projektgröße und -dauer ab. Ein mittelgroßes Projekt mit einem Volumen von 8 Millionen Euro kann monatlich folgende Fixkosten verursachen:

  • Krane: 25.000 Euro
  • Container: 4.000–13.200 Euro
  • Gerüste: 7.000 Euro
  • Schalung: 15.000–45.000 Euro
  • Personalkosten: 58.000 Euro
  • Strom und Wasser: 2.327,50 Euro

Durch präzise Planung, den Einsatz moderner Technologien und eine transparente Kostenkontrolle lassen sich diese Fixkosten erheblich reduzieren. Wer die Prozesse auf der Baustelle effizient gestaltet, kann nicht nur Geld sparen, sondern auch den Baufortschritt nachhaltig optimieren.

Autor:
Jacqueline Rohwedder